Mittwoch, 6. Oktober 2010

Die Kurante

Neulich – ja, ich glaube, es war neulich (mein Dank gilt an dieser Stelle Hans-Hermann Thielke, dem Postbeamten im mittleren nicht-technischen Dienst, für diese wunderbare und immergrüne Eröffnung) hatte ich das erste Mal Kontakt zu einem Wortwitz.

„Dikurante bissifil in eine Fertifunk“, pflegte mein Opa damals öfter mit einem schelmischen Grinsen zu mir zu sagen. Ich war wohl so etwa im Kindergartenalter und versuchte, das Gehörte mit aller Plietschheit (merkt man eigentlich, dass ich Hamburger bin?) auseinanderzunehmen.

„Die Kurante“. Wer? - „bissifil“. Bisschen viel wovon? - „in“ und „eine“ waren leicht. „Fertifunk“. Ein neues Radioprogramm?

Es war der Satzbau, wie mir später klar wurde. Kein Mensch würde sagen: „Die Kuh rannte, bis sie fiel, in eine Vertiefung.“

So schön es ist, mit Sprache umgehen und spielen zu können - als Mensch vom Fach sollte man sich stets fragen, wo die Grenze zwischen eleganter Formulierung, Codierung und einfacher Verständlichkeit ist.

In diesem Sinne: „Meen ebte hoi? Ebte meen ni hoi. Ebte beten.“

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