Es ist nicht leicht, angesichts der laufenden „Stuttgart 21“-Problematik keinen wie auch immer gefärbten politischen Anstrich zu bekommen, wenn man das Thema anfasst. Trotzdem ist genau dieses Ereignis der perfekte Anlass, dem Marketing des nunmehr Wirtschaftsunternehmens einen Blick zu gönnen.
Stellen Sie sich vor, ein Telefonanbieter mit faktischem Monopol würde ähnlich agieren (da war doch mal was... egal.): Zum Teil finanziert mit unseren (ja, auch Ihren!) Steuerabgaben würde ein Satellit in den Orbit geschickt werden. Schließlich wäre es ja so geplant, beschlossen und sei das gute Recht des Telefonanbieters. Dieses – zugegebenermaßen nicht ganz billige – Projekt sorge nach Fertigstellung in einigen Jahren dafür, dass Videokonferenzen mit Teilnehmern in Neuseeland etwas weniger rauschten und die Bilder flüssiger übertragen würden. Ist das nichts?! Gut, vielleicht haben Sie gar kein Videotelefon, weil Sie hauptsächlich Ortsgespräche führen. Bei denen stört es ja auch nicht so sehr, dass die Leitungen zu den Haupttelefonzeiten überlastet sind, rauschen und Gespräche mal abbrechen. Schließlich telefonieren Sie jeden Tag und auch nie lange, da könne man sich damit arrangieren. Und außerdem verdiene der Telefonanbieter an den Ortsgesprächen ja auch praktisch nichts; wovon solle er denn da investieren.
Zurück zu unserer Bahn.
Ich bin weder Verkehrsplaner noch Politiker. Ich verstehe etwas von Marketing und Kommunikation. Meiner bescheidenen Meinung nach ist es maximal die zweitbeste Idee, enorm viel Geld in ein einziges Prestigeprojekt zu investieren, das wohl 10 Prozent der Kunden zugute kommt, solange der Großteil der Kunden mit ausgefallenen Klimaanlagen (im Sommer) und Toiletten (im Winter) das Leben in vollen Zügen genießt - gern ja auch mal mit nennenswerten Verspätungen.
Der mit Abstand größte Teil der Kunden fühlt sich ungerecht behandelt und sucht, soweit möglich, nach Alternativen. Wie die Investitionsentscheidung der Deutschen Bahn wohl ausfallen würde, gäbe es einen direkten Konkurrenten...
Ich bin weder Verkehrsplaner noch Politiker. Ich verstehe etwas von Marketing und Kommunikation. Meiner bescheidenen Meinung nach ist es maximal die zweitbeste Idee, enorm viel Geld in ein einziges Prestigeprojekt zu investieren, das wohl 10 Prozent der Kunden zugute kommt, solange der Großteil der Kunden mit ausgefallenen Klimaanlagen (im Sommer) und Toiletten (im Winter) das Leben in vollen Zügen genießt - gern ja auch mal mit nennenswerten Verspätungen.
Der mit Abstand größte Teil der Kunden fühlt sich ungerecht behandelt und sucht, soweit möglich, nach Alternativen. Wie die Investitionsentscheidung der Deutschen Bahn wohl ausfallen würde, gäbe es einen direkten Konkurrenten...
An dieser Stelle darf ich den
Gastkommentar von Franz Alt in der Fuldaer Zeitung (Link nicht mehr aktuell)
und mich empfehlen.